LEUKIN

Leukin Service Point - NordenLeukin Service-Point Norden I
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Was ist eine akute Leukämie?

Leukämien sind Krebserkrankungen der Blutzellen, bei denen es zu einer ungebremsten Vermehrung der weißen Blutkörperchen kommt. Sie werden je nach Verlaufsform in akute und chronische Leukämien unterteilt.

Es gibt zwei Arten der akuten Leukämie: die akute lymphatische Leukämie (ALL) und die akute myeloische Leukämie (AML).

Bei der akuten lymphatischen Leukämie entarten jene Zellen, die normalerweise zu Lymphozyten heranwachsen, also zu einer Unterart der weißen Blutkörperchen, die für die Abwehr zuständig sind. Diese entarteten leukämischen Zellen sammeln sich im Knochenmark, wo sie gesunde heranwachsende Blutzellen zerstören und deren Platz einnehmen.

Bei der akuten myeloischen Leukämie verändern sich die Myeloblasten, die Vorläuferzellen des Knochenmarks, krebsartig. Die bösartigen Myeloblasten zerstören und ersetzen extrem schnell die gesunden Zellen im Knochenmark, die sich normalerweise zu gesunden Blutkörperchen entwickelt hätten.

Vom Knochenmark aus werden die Leukämiezellen in die Blutbahn freigesetzt und zu anderen Organen transportiert. Dort teilen sie sich weiter und vermehren sich ungehemmt. Sowohl im Laufe einer akuten lymphatischen Leukämie als auch einer akuten myeloischen Leukämie kann es zu schweren organischen Störungen und Krankheiten kommen wie Hirnhautbefall, Blutarmut, Leber- und Nierenversagen. Die akute lymphatische Leukämie ist die häufigste Krebsform im Kindesalter. Rund 80 Prozent der akuten Leukämien bei Kindern sind akute lymphatische Leukämien: Am meisten erkranken Kinder um das vierte Lebensjahr an dieser Krankheit. Eine akute myeloische Leukämie tritt dagegen vor allem im Erwachsenenalter auf. Hier sind die akuten myeloischen Leukämien unter den akuten Leukämien mit 80 Prozent am häufigsten anzutreffen. Die Häufigkeit einer akuten myeloischen Leukämie steigt mit dem Lebensalter. Die medizinische Statistik zählt bis zu 15 Neubildungen pro 100 000 Einwohner im Jahr.

Mund auf gegen Leukämie

Wer kommt als Spender in Frage?

Spender werden kann jeder gesunde Erwachsene im Alter von 17 bis 55 Jahren. Falls Sie bereits in einer Datei erfasst sind, ist eine erneute Aufnahme nicht erforderlich. Sollten Sie unter einer chronischen Erkrankung oder einer anderen schweren Erkrankung leiden oder gelitten haben oder regelmäßig Medikamente einnehmen, halten Sie bitte Rücksprache mit uns.

Die wichtigsten Ausschlusskriterien

  • Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems (z.B. Herzinfarkt, Koronare Herzkrankheit)
  • Erkrankungen der Lunge (z.B. schweres Asthma bronchiale)
  • Schwere Nierenerkrankungen
  • Schwere neurologische Erkrankungen
  • Erkrankung des blutbildenden Systems
  • Thrombosen
  • Krebserkrankungen
  • Stoffwechselerkrankungen (z.B. Diabetes)
  • Autoimmunerkrankungen (z.B. Rheuma, Multiple Sklerose)
  • Schwere Infektionskrankheiten (z.B. HIV, Hepatitis C, chronische Hepatitis B)
  • Gewicht unter 50 Kilogramm
  • Starkes Übergewicht, d.h. Body Mass Index (BMI) > 40 (BMI = Gewicht/ Körpergröße²)
  • Zugehörigkeit einer Risikogruppe für durch Blut übertragbare schwere Infektionen
  • Schwere Allergien

Wie werden Stammzellen gespendet?

Besonders viele der lebenswichtigen Stammzellen finden sich im Knochenmark (nicht Rückenmark) des Beckenkamms. Stellt sich nach einer medizinischen Untersuchung die Eignung des Spenders heraus, gibt es zwei Entnahmearten:

1. Die periphere Stammzellentnahme

  • Dem Spender wird über 5 tage der Wachstumsfaktor G-CSF verabreicht, der auch natürlich im Körper vorhanden ist. Dieses Medikament steigert die Anzahl der Stammzellen im peripheren Blut, die dann über ein spezielles Verfahren direkt aus dem Blut gewonnen werden.
  • Während der Gabe des Medikamens können grippeähnliche Symptome auftreten.
  • Es ist kein stationärer Aufenthalt notwendig.
  • Dieses Verfahren wird von der DKMS seit 1996 angewandt. Langzeitnebenwirkungen sind nach dem heutigen Forschungsstand nicht bekannt.

2. Die Knochenmarkentnahme

  • Unter Vollnarkose wird dem Spender aus dem Beckenkamm ca. 5% seines Knochenmarks entnommen.
  • Innerhalb von zwei Wochen regeneriert sich das Knochenmark beim Spender.
  • Nach der Entnahme kann für wenige Tage ein lokaler Wundschmerz entstehen – ähnlich dem einer Prellung.
  • Zur Knochenmarkentnahme bleibt der Spender für 2 bis 3 Tage im Krankenhaus. Anschließend sollte der Spender nach Rücksprache mit der Entnahmeklinik zur Erholung für ein paar Tage Zuhause bleiben.

Die Entscheidung, Welches der Verfahren zur Stammzellengewinnung beim Spender angewandt wird, richtet sich nach den Belangen des Patienten. Nach Möglichkeit wird auf die Wünsche des Spenders Rücksicht genommen. Bei beiden Verfahren werden die anfallenden Kosten sowie der Verdienstausfall des Spenders übernommen.

Gemeinsam gegen Blutkrebs

Quelle: LEUKIN (www.leukin.net)